Die schädliche Zuckerfalle

Zucker ist schädlich. Das wissen viele. Aber wie davon loskommen? Hier erfährst du, wie du zuckerfrei leben kannst und warum es besser ist.

Wie merkst du, dass Du süchtig nach Zucker bist? 

Hast Du schon einmal versucht eine Woche lang ohne Zucker auszukommen? Probiere es mal aus. Lass am Sonntag die Frühstücksmarmelade im Kühlschrank stehen und verzichte Nachmittags auf das Stück Kuchen oder auf das Eis. Nehme Dir keine Süßigkeiten mit auf Arbeit und lehne auch die süßen Angebote der Kollegen ab. Wenn Du merkst, dass Du leicht gereizt reagierst und sich ein Heißhunger einstellt, dass du gerade nach dem dritten oder vierten Tag kaum noch nein sagen kannst, wenn deine Konzentration leidet und du dich müder fühlst, so sind dies Symptome einer Zuckersucht.

Aber das ist kein Wunder und es geht sehr vielen Menschen so, denn nicht nur die bekannten Süßigkeiten wie Schokolade, Bonbons und Kekse beinhalten Zucker. Auch die vielen sogar herzhaften Produkte, wie Wurst, Pizza und Chips sind mit Zucker verfeinert oder haltbar gemacht. Wenn du dich im Supermarkt umschaust und die Zutatenlisten der Produkte liest, wirst du feststellen, dass viele Produkte bei denen du es nicht gedacht hättest, Zucker enthalten. Da die Nahrungsmittelindustrie weiß, das Zucker einen schlechten Ruf hat, kennt sie zudem viele Tricks Zucker anders zu beschreiben oder verwendet zuckerartige Ersatzstoffe. So versteckt sich hinter Dextrose, Fruktose-Glukose-Sirup, Laktose, Maltodextrin, Reissirup, Sorbit und vielen weiteren Bezeichnungen ebenfalls Zucker. Eine ausführliche Liste aller schädlichen Zuckerarten erhältst Du von mir im Rahmen des Wildplantdetox Ernährungsprogrammes. Daher wirst du täglich hinters Licht geführt. Wenn du also versuchst von deiner Zuckersucht loszukommen, so schaffst du das nur, wenn du dir die Produkte im Handel genau ansiehst, die Zuckerarten kennst, diese entdeckst und im Laden stehen lässt. Klingt herausfordernd? Ist es nur am Anfang. Mit etwas Übung wirst du schnell Meister darin. Wieso lohnt es sich dem Zucker zu entsagen?

Zucker Blogthema

Warum ist Zucker so gefährlich?

Die meist bekannte Krankheit vom Zuckerkonsum ist Karies. Doch Karies ist noch die harmloseste Krankheit, die beim Zuckerverzehr entsteht. Diabetes II aus einer Insulinresistenz resultierend, ist eine schwere Krankheit, die heute mehr Menschen trifft und zunehmend immer Jüngere. Auch die Fettleibigkeit nimmt zu und mit ihr eine Vielzahl an Beschwerden bis schwersten Krankheitskombinationen. Neue Studien haben gezeigt, das Zucker auch Krebs verursachen kann und das Krebszellenwachstum beschleunigt. (Quelle: Zentrum der Gesundheit)

Zucker ist so problematisch, da industrieller Zucker ein Isolat darstellt, welches aus 100% leeren Kohlenhydraten besteht. Er besitzt weder Mineralien noch Vitamine. Unser Körper benötigt, um ihn überhaupt verarbeiten zu können, Calcium und Vitamin B1. Diese werden aus unserem Körperspeicher genommen. So raubt jeder Verzehr von Zucker unserem Körper Vitamin B1 und Calcium und es kommt schnell zum Nährstoffmangel, der uns krank macht.

Ein weiteres Problem ist, dass Zucker unseren Blutzuckerspiegel zu rasant in die Höhe schnellen lässt. Dadurch schüttet die Bauchspeicheldrüse zu schnell und zu viel Insulin aus. Die Rezeptoren unserer Zellen, die das Insulin in die Zelle lassen, werden überfordert und stumpfen nach und nach ab, so dass eine Insulinresistenz entstehen kann. Da unsere Zellen aber einen gewissen Anteil an Glucose benötigen, bleiben sie unterversorgt. Das hat zur Folge, dass wir uns nicht nur müde fühlen, sondern der ganze Organismus und unsere Gesundheit leidet. Wir sind anfälliger für Krankheiten bis hin zur Diabetes und Demenz.

Durch diesen schnellen Blutzuckerspiegelanstieg entsteht noch ein gemeiner Effekt, den man Insulinschaukel nennt. Das Blut ist überschwemmt mit Insulin und die Botenstoffe erhalten vom Körper das Signal, kein Insulin mehr zu produzieren. Daraufhin wird die Insulinproduktion gestoppt. Da dies alles so rasant passiert, fällt der Blutzuckerspiegel jedoch unter seinen Normalwert. Er sackt zu weit ab, so dass die Botenstoffe eine Unterzuckerung an das Gehirn melden. Prompt entsteht ein neues Hungergefühl. Das sind die bekannten Heißhungerattacken oder manchmal nur nett Appetit genannt. Doch diese Insulinschaukel ist fatal, denn sie beschert dir die Sucht nach Süßem, verleidet dich zum zu viel essen und verschafft dir ungewünschte Pfunde. Es ist schwer aus diesem Kreislauf auszusteigen. Jedoch essentiell für Deine Gesundheit und Wohlbefinden.

Brauchen wir nicht auch etwas Zucker?

Unser Körper braucht Glucose. Sie ist der Grundnährstoff jeder Körperzelle und ihr Energielieferant. Jedoch braucht unser Körper eine ausgewogenen Ernährung mit Glucose als Mehrfachzuckervariante in Kombination mit Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Diese finden wir ausreichend zum Beispiel in Wurzelgemüse, wie Möhre, Rote Beete oder Kartoffel, sowie in Getreide zum Beispiel in Mais, Reis oder Hirse. Der Mehrfachzucker wird bei der Verdauung nach und nach zerlegt und der Blutzuckerspiegel steigt nur langsam an. Im Idealfall in der gleichen Geschwindigkeit wie die Zellen die Glucose aufnehmen. Der Effekt ist, dass man lange satt bleibt und der Körper mit den Stoffen versorgt wird, die er braucht, um genügend Energie zu bilden.

Zucker Blogthema

Welche Zuckeralternativen sind gut und welche eher schlecht?

Es gibt inzwischen sehr viele Zuckeralternativen im Handel und die meisten versprechen gesünder zu sein, als raffinierter, weißer Zucker. Jedoch entspricht das bei vielen nicht der Tatsache. Zum Beispiel Agavensirup, Ahornsirup und Apfeldicksaft enthalten einen zu hohen Anteil an Fructose. Fructose kann nur zu 10% vom Körper verarbeitet werden. Der Rest wird von der Leber verarbeitet und diese wandelt Fructose dann in Fett um. Bei einem hohen Fructoseverzehr kann es zu einer Fettleber kommen. Obst enthält ebenfalls Fructose, ist aber in Maßen gesund. Da im Obst noch viele andere Stoffe enthalten sind, darunter auch Ballaststoffe, welche die Verdauung regulieren und die Problematik entschärfen. Agaven- und Ahornsirup, Apfeldicksaft sowie Fruchtsäfte sind aber erhitzte und verarbeitete Nahrungsmittel, denen die ausgleichenden Stoffe fehlen. Auch Reissirup und Kokosblütenzucker sind keine guten Alternativen. Sie besitzen zwar noch ein paar Mineralien, jedoch nur in Spuren. Ihre Süßkraft ist geringer, daher wird man schnell verleitet, mehr davon zu verwenden. Reissirup lässt den Blutzuckerspiegel sogar noch schneller ansteigen als weißer Zucker und sollte daher gemieden werden. Kokosblütenzucker enthält etwas mehr Nährstoffe als Haushaltszucker, ist jedoch ebenfalls genauso kalorienreich. Möchtest Du abnehmen, dann empfehle ich dir auch diesen Zuckerersatz nicht zu verwenden. Süßstoffe, wie Aspartam, Saccharin, Cyclamat und Acesulfam K werden synthetisch hergestellt. Einige Untersuchungen haben den Verdacht auf krebsfördernde Wirkungen gezeigt. Einige Menschen reagieren mit Magenverstimmung, Durchfall, vermehrten Hungergefühl, erhöhten Blutdruck, rasenden Herzschlag und Bauchschmerzen auf diese Süßstoffe. Daher kann ich dir diese Zuckeralternativen auch nicht empfehlen.

Als gute Alternativen bieten sich Erythrit und Xylit sowie Stevia an. Diese Ersatzstoffe sind Zuckeralkohole. Sie haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, Erythrit enthält keine Kalorien. Xylit hat nur halb so viele Kalorien wie Zucker und reduziert zudem Karies. Allerdings ist eine hohe Dosis leicht abführend. Xylith wurde zuerst aus Birkenholz hergestellt. Daher wird es auch als Birkenzucker im Handel angeboten. Inzwischen kann Xylith aber auch aus anderem Holz und aus Mais hergestellt werden. Bei konventinellem Xylith kann sich gern auch gentechnisch veränderter Mais im Zucker verstecken. Daher empfehle ich dir ausschließlich Bio-Xylith zu kaufen. Stevia ist ebenfalls frei von Kalorien und ist zudem zahnfreundlich. Jedoch beeinflusst Stevia auch den Blutzuckerspiegel, allerdings etwas geringer. Stevia ist geschmacklich nicht neutral sondern leicht bitter. Wenn dich das nicht stört, kannst du es als Alternative verwenden.

Wie gelingt es Dir zuckerfrei zu leben?

Lasse zuckerhaltige Getränke, wie Limo oder Fruchtsaft im Supermarkt, Kantine, Imbiss oder Restaurant stehen. Kaufe sie gar nicht erst ein. Trinke dafür lieber stilles Wasser oder ungesüßten Tee. Lasse jegliche zuckerhaltigen Nahrungsmittel im Laden stehen und kaufe sie nicht. Meide auch Fertiggerichte. Sie werden immer mit Zucker zubereitet. Beginne deinen Tag mit einem zuckerfreien Frühstück. Je zeitiger man am Tag Süßes isst, umso eher beginnt der Süßhunger-Kreislauf. Iss lieber wertvolle Lebensmittel, wie Nüsse, Samen, Sprossen, Pseudogetreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Trockenfrüchte und Wildpflanzen. Nutze auch Lebensmittel die Bitterstoffe enthalten. Sie fördern die entsprechenden Geschmacksrezeptoren auf der Zunge und zügeln dadurch die Süßgelüste. Du findest sie in Salaten, bitteren Kernen und Wildkräutern, wie Auch ein Bittershot kann gegen Heißhunger helfen. Du erhältst ihn im Handel, kannst ihn aber auch einfach mit einer Saftpresse selbst herstellen. 

Geburtstage, Partys, Weihnachten, Ostern oder einfach eine Kaffee und Kuchen Runde mit den Verwandten und schon wird es schwierig dem Süßen zu entsagen. Ganz musst du nicht verzichten. Denn es gibt auch gesunde, süße Zubereitungen. Ob du bekannte Rezepte einfach mal mit Erythrit oder Stevia testest oder ganz neue Rezepte ausprobierst, es lohnt sich auf jeden Fall für deine Gesundheit. Du findest auch bei mir auf der Vildgroen Facebook Seite, bei Instagram im Vildgroen Profil und im Telegram Kanal Vildgroen News tolle Rezeptideen die süß und dennoch gut für den Körper sind, zum Beispiel leckere Rohkostpralinen und sogar eine gesunde Torte.

Viel Spaß beim Ausprobieren deine Celia von Vildgroen

15.03.2023

 

Bildquellen: unsplash: etienne-boulanger, jurgen-dekker, evan-hein